Wenn wir uns Ziele setzen, so wird uns gesagt, geht es vor allem um messbare Ergebnisse: Wir sollen um der Erfolgskontrolle willen festlegen, wann wir welche genau bestimmbaren Einheiten schaffen, also zum Beispiel „zehn Kilogramm abnehmen bis zum 31. März“ oder „20 neue Kunden innerhalb von 14 Tagen gewinnen“.

Dabei wird immer wieder die bekannte „SMART“-Formel zitiert – dieses Akronym steht im Allgemeinen für „Spezifisch, messbar, ansprechend, realistisch, terminiert“. Ziele sollen demnach

  • so präzise wie möglich formuliert sein,
  • objektiv überprüfbar sein,
  • erstrebenswert sein,
  • im Rahmen der für möglich gehaltenen Machbarkeiten liegen,
  • mit einem klaren Datum versehen sein.

Auf den ersten Blick ist dagegen nichts einzuwenden – du kannst mit dieser Formel durchaus deine Ziele erreichen. Wenn es allerdings um deinen Seelenauftrag, deine Lebensaufgabe oder deine großartigste Hervision geht, sind all diese Begriffe wenig hilfreich. Wenn du nach ihnen deine Ziele formulierst, be- oder verhinders du damit sogar oft, genau das in die Welt zu bringen, was tief in dir als deine größte Sehnsucht, dein kühnster Traum oder dein am hellsten scheinendes Licht wartet.

Ich habe dir daher eine neue Interpretationsmöglichkeit der „SMART“-Formel mitgebracht – sie wird übrigens gleich zum „SMARTIE“. Doch lass uns zunächst einmal kurz auf die Gründe schauen, warum denn eigentlich das alte SMART-Modell nicht so richtig funktioniert:

 

S wie „spezifisch“

Die Aufforderung, „spezifisch zu sein“, erzeugt Druck und lässt kaum Spielraum: Wenn du nicht genau das erreichst, was du dir spezifisch vorgenommen hast, bist du im Umkehrschluss gescheitert. „Spezifisch“ engt auch ein: Du sollst von vornherein festlegen, wie Dinge zu sein haben. Es soll vorhersehbar sein. Bestimmbar. Unser (oft unbewusster) Wunsch nach Kontrolle greift damit in unsere grenzenlosen, bunten und lebendigsten Visionen ein, die auf diese Weise zu vorgestanzten, total praktischen und damit enorm langweiligen Schwarz-Weiß-Bildchen verkümmern. Wenn du schon weißt, wie es wird, was du dir vornimmst, was ist dann daran noch inspirierend, aufregend und erstrebenswert?

Vielleicht hat das Leben aber ganz andere Dinge mit dir vor? Weißt du, was dir alles möglich ist, wenn du deine Komfortzone und deine alten Muster hinter dir lässt und mutig ganz neue Bereiche und Möglichkeiten deines Lebens erkundest? Um wie viel erfolgversprechender wäre es, das Gewünschte mit strahlenden Bildern, beschwingter Leichtigkeit und starken Gefühlen zu erreichen?

 

M wie „messbar“

Wie ist Berührung messbar? Oder der Beginn echter Selbstliebe? Welche Maßeinheiten sind notwendig, um den erfolgten Zugang zum eigenen inneren Potenzial zu beschreiben? Zur leisen inneren Stimme, die in ihrer unermesslichen Weisheit so viel mehr zu sagen hat als der geschulteste Verstand? Wieviel Wert ist es, mutig den eigenen Begrenzungen und selbstgemachten Lügen auf die Schliche zu kommen? Wie skalieren wir den Moment, wenn endlich jene Tränen in uns aufsteigen dürfen, die so lange nicht geweint werden konnten – und die Erleichterung und Heilung, die sie mit sich bringen? Und wie lässt sich eine neue Verbindung zwischen zwei Menschen messen, die plötzlich keiner Worte mehr bedarf, in der nur das Erleben des kostbaren Moments zählt?

Wir stoßen mit dem Wunsch nach Messbarkeit schnell an Grenzen, die die wichtigsten Erfahrungen und Erlebnisse unseres Lebens ausklammern. Es gilt, sie hinter uns zu lassen, um in unser wahres Potenzial einzutreten.

 

A wie „ansprechend“ / „akzeptiert“ / „ausführbar“

Haben „ansprechende“ Ziele genug Kraft, um dich endlich aus deiner schalen Komfortzone herauszuholen? „Ansprechend“ ist die kleine Schwester von „nett“, und damit von „ziemlich langweilig“. Wann hast du das letzte Mal einen Liebesbrief begonnen mit „Ich finde dich ansprechend“? Das ist Kleckern statt Klotzen und hält dich in bekannten, immer gleichen Grenzen gefangen. Es entspricht somit so gar nicht deinem Lebensauftrag – denn der ist größer und aufregender als alles, was du bisher erlebt und verwirklicht hast.

Manchmal wird das „A“ auch mit „akzeptiert“ übersetzt (von „acceptable“). Doch wenn Menschen immer nur das getan hätten, was in akzeptierten, anerkannten Bahnen verlaufen wäre, hätte es keine kühnen Erfindungen, keine mutigen Erneuerungen und keine wegweisenden Durchbrüche gegeben. Das Gleiche gilt für die dritte mögliche Definition des A, „ausführbar“: Das, was wir heute als „ausführbar“ bezeichnen, bezieht sich immer auf unsere bisherigen Erfahrungen, bleibt also ebenfalls im Bereich dessen, was wir längst kennen und was uns nicht wirklich unserer größten Vision entgegenbringt.

 

R wie „realistisch“ / „realisierbar“:

Wenn jemand sagt, dass du oder deine Ideen und Ziele so schön „realistisch“ seien, lauf ganz schnell weg! Und setze dir dort, wo du wieder anhältst, völlig neue. „Sei doch realistisch, Kind!“ ist ein Satz, den die meisten von uns auf dem Weg des Heranwachsens von ihren Eltern gehört haben, spätestens bei der Berufswahl, wenn wir unsere begeisternden Träume und Visionen gegen eine Ausbildung als Verwaltungsfachgestellte/r eintauschen. Und damit unsere Lebendigkeit gegen den Käfig vermeintlicher Sicherheit. „Sei realistisch“ meint: Vergiss das, was dein Herz sagt. Glaube daran, dass Wunder unmöglich sind. Und vor allem: Zeige bloß nicht deine wilde, freie, grenzenlose Größe. Denn das macht den anderen Angst. (Und irgendwann auch dir selbst, wenn du zu lange selbst daran geglaubt hast.) Ich kenne kein ehemaliges Kind, das mit der Entscheidung, statt „wild und grenzenlos träumend“ lieber „realistisch“ zu sein, glücklich geworden ist. Du?

Auch „realisierbar“ heißt, wie „ausführbar“, dass wir uns in den engen Grenzen des Bekannten bewegen und auf jenes Wissen zurückgreifen, das uns bis hierher gebracht hat. Bist du dort, wo du jetzt gerade stehst, zutiefst erfüllt, glückserfüllt und im kreativsten Ausdruck, der dir möglich ist? Nein? Dann hör auf, „realisierbare“ Ziele zu wählen.

 

T wie „terminiert“

Ein fester Termin trägt eine ähnliche Falle wie das „Spezifische“ in sich: Wenn wir unser Ziel nicht bis zum Zeitpunkt X erreichen, liegt der Schluss nahe, dass wir es nicht geschafft haben, „mal wieder nicht“. Aber vielleicht braucht es einfach etwas mehr Zeit? Thomas Edison hat 10.000 Versuche benötigt, bis er Elektrizität zum Leuchten gebracht hat. Joanne K. Rowlings Romanmanuskript ist zigfach von Verlegern abgelehnt worden, bis „Harry Potter“ ein Welterfolg wurde.

Was ist mit deinen Ideen und Projekten, die du in dir trägst? Warum willst du sie zeitlich begrenzen? Vielleicht hat das Leben noch eine notwendige Schleife mit dir vor oder einen wichtigen Rückschlag, damit du noch besser verstehst, worum es in deinem Leben geht, was wirklich für dich zählt und wie dein unverwechselbarer Ausdruck wirklich aussieht?

Also: Lust auf was Neues? Hier kommen meine Vorschläge für die neue „SMART“-Formel, um deine schönsten Visionen zu verwirklichen:

 

S wie „spielerisch“

Uns geht im Laufe des Lebens vor allem eins flöten: Leichtigkeit. Als Kinder hatten wir überhaupt keine Probleme, unsere kühnsten Träume direkt umzusetzen: im Spiel. Mit unserer Fantasie. Was gerade herumlag, verwandelte sich durch unsere magische Hand: Ein alter Schal wurde eine Prinzessinnenschleppe, ein Stock machte uns zu einem respektablen Sherriff, der für Recht und Ordnung sorgte, mit Holzklötzen haben wir ganze Städte gebaut. Haben wir vorher bestimmt, wie genau es zu sein hat? Nein, wir haben uns spielerisch dem Fluss unserer unbegrenzten Kreativität und Imagination hingegeben.

Es ist Zeit, dass wir diese essentielle Zutat wiederentdecken und ausprobieren. Ziele sind nicht dazu da, dass sie perfekt erreicht werden müssen, sondern dass uns der Weg dahin erfüllt. Dass er richtig Freude macht, innerlich wie äußerlich. Dass er leicht ist, weil wir unbeschwerten Herzens auf dem Weg zu dem Ziel voranschreiten – und auch die Umwege dazugehören dürfen, weil sie uns ermöglichen, weiter zu wachsen.

Wir können wieder lernen, dass wir nicht um jeden Preis gewinnen oder unbedingt etwas erreichen müssen. Denk nächstes Mal dran, wenn du dir etwas vornimmst oder ausprobieren möchtest, was du vielleicht noch nie gemacht hast: Es ist einfach nur ein Spiel!

 

M wie „magisch“

Von dem Spielerischen ist es nur ein kleiner Schritt in das Land der „Wunder-vollen“ Magie. Das Leben schenkt uns ständig Zeichen für unseren Kurs – wir brauchen sie nur „wahr zu nehmen“ (eines meiner Lieblingswörter). Wenn wir uns wieder mit dem großen Ganzen verbinden und der Weisheit vertrauen, die in uns zum Vorschein kommt, wenn wir sie (zu)lassen, laden wir kleine und große Wunder in unser Leben ein. Die Synchronizitäten, „Zufälle“ und wundersamen Wendungen, die wir auf diese Weise erleben, helfen uns exponentiell besser, unsere Ziele zu erreichen, als wenn wir mit Lineal und Stoppuhr unser Voranschreiten in den engen Käfig der Messbarkeit pressen. Magische Ziele haben etwas mit unseren tiefsten Sehnsüchten, wahrsten Ideen und großartigsten Fähigkeiten zu tun. Wenn wir sie uns setzen, kooperieren wir mit dem Leben selbst.

 

A wie „aufregend“

Erinnerst du dich, wie du dich als Kind an den Abenden vor Weihnachten oder deinem Geburtstag gefühlt hast? Dieses aufgeregte Kribbeln? Oder als du einmal richtig verliebt warst? Das ist die Energie, die du für deine Ziele brauchst. Deine „ansprechenden“, „akzeptierten“ oder „ausführbaren“ Ziele helfen dir bestenfalls dabei, deine Komfortzone noch etwas gemütlicher (aber auch frustrierender) zu machen.

Es geht in deinem Leben mit aufregenden Zielen nicht um 10 Prozent mehr, sondern um 10 Mal mehr als bisher, symbolisch und ganz praktisch. Verbinde dich mal mit diesem Gedanken: Was fühlst du dabei? Was bringt dich zum inneren Strahlen? Was lässt dich innerlich (oder auch äußerlich) tanzen? An dieser Stelle bist du auf genau der richtigen Spur. Sofern deine Ziele keine Begeisterung, kein aufgeregtes Herzpochen oder kein Gefühl von „Oh mein Gott, wenn ich das schaffe … dann … das wäre ja … einfach unglaublich fantastisch!“ in dir hervorrufen, wähle sofort andere.

Mach dir klar: Wenn du aufregenden Zielen folgst, brauchst du dir um Motivation, Kraft und Energie für die Verwirklichung keine Gedanken mehr zu machen.

 

R wie „richtungsweisend“

Die Frage, die mich selbst einmal so richtig in die Spur gebracht hat, war diese: „Wofür bist du hier angetreten?“ Worum soll es wirklich in deinem Leben gehen? Was ist der größte Wunsch deiner Seele?

Wo genau möchtest du hin? Zu dem, was dir bereits bekannt ist – oder in den Raum deines größten Potenzials? Bist du hier, um deine Wahrheit, deine Schönheit und Größe  erstrahlen zu lassen – oder um das zu tun, was andere von dir erwarten oder was dein innerer Zensor durchgehen lässt? Was „normal“ ist – oder „akzeptiert“, „ansprechend“, „realistisch“?

Frage dich: Was brennt in dir für ein Feuer, welche Gaben warten auf ihren Einsatz, die nur du der Welt schenken kannst? Ziele, die dich zutiefst erfüllen, weisen immer in Richtung deiner tiefsten Wahrheit. Die Stimme deiner Sehnsucht ist dein bester Wegweiser, und es gilt, ihr mutig zu folgen. Wird es immer einfach sein? Nein, sicher nicht, auf dich warten Hürden und Herausforderungen, wenn du deinem Seelenweg folgst – gerade auch deine inneren, die von dem Teil ausgehen, der Angst vor der eigenen Größe hat.

Vertraue. Sobald du „Ja“ zu dir selbst sagst, wird das Leben dir alles schenken, was dich in die Richtung deines wunderbarsten Selbst führt. Geradezu magisch eben.

 

T wie „tief“

Wir hetzen von einem Termin zum anderen, von einem Seminar zum nächsten. Was eben noch „erstrebenswert“ erschien, ist im nächsten Moment schon überholt und uninteressant. Wir sind einer ungeheuren Informationsmenge ausgesetzt und schwimmen in einem Meer von Möglichkeiten wie nie zuvor in der Menschheitsgeschichte. Doch macht es uns glücklicher? Die Zahlen der Burn-Out-Fälle, stressbedingten Krankheiten und gescheiterten Träume, Projekte und Ehen belegen etwas ganz anderes.

Eine der größten Herausforderungen bei Zielen ist, dranzubleiben – schnell kommt etwas anderes daher, von dem wir unsere Aufmerksamkeit klauen lassen. Wir loten nicht tief genug aus, was möglich ist, wenn wir uns auf eine Sache fokussieren. Statt immer mehr an der Oberfläche herumzuirren, geht es bei deinen Zielen darum, wirklich in hinabzusteigen und zu entdecken, was dort unten an der Quelle für kostbare Schätze zu finden sind.

Es gilt, still zu werden, die Verbindung zu dir selbst wieder aufzubauen, die Stimme deines Herzens zu hören und dann das entstehen zu lassen, was entstehen möchte. Nicht, weil es gerade alle anderen so toll finden, sondern weil es dich zutiefst erfüllt.

Bonus: Aus „SMART“ wird „SMARTIE“

 

Ich hatte dir ja versprochen, dass statt „SMART“ ein ganz neues Wort entsteht. Hier kommt es – denn meiner Erfahrung nach fehlen noch zwei Buchstaben, die auch das Wort erst zu einem richtig coolen machen. „SMART“ ist Kopf und Ernst und „So-haben-wir-das-schon-immer-gemacht“. „SMARTIE“ ist Spaß und Freude und Lebendigkeit. Und Verbindung. Und Erfüllung. Sieh selbst:

 

I wie „inspirierend“

Deine Ziele müssen dich inspirieren (siehe „aufregen“). Und all das, was deine Imagination (noch so ein schönes Wort mit „I“) anregt und dich dazu bringt, sie noch bewusster einzusetzen, ist wunderbar!

Deine Gaben sind aber nicht nur für dich alleine gedacht – erst, wenn du sie mit anderen teilst, erfüllen sie ihre ganze Bestimmung. Ziele sind dann besonders wertvoll, wenn sie kein weiterer Ego-Trip sind, sondern ein Geschenk, das du dir selbst machst und dann der Welt zurückgibst. Teile es großzügig!

Worauf wartest du? Jetzt ist die beste Zeit, dich mit deinen Gaben und deinen Schätzen zu zeigen. Du hast so viel zu geben! Deine Erfahrungen und deine Botschaft – die nur du so geben und teilen kannst – werden anderen Menschen helfen, mutig ihre eigenen Schritte zu gehen.

 

E wie „erkenntnisreich“

Hast du dich eigentlich schon mal gefragt, warum du Ziele überhaupt erreichen möchtest? Denk mal über jene Ziele nach, die du schon erreicht hast: Wie lange hat die Erfüllung, die Freude darüber angehalten?

Fast immer ist es so, dass, sobald wir Ziele erreicht haben, sie ihren Reiz verlieren und wir sofort neue aufstellen. Daher auch das „schneller, höher, weiter“, in dem so viele von uns nicht wirklich glücklich leben: Wenn wir etwas erreicht haben, steht die nächste Verlockung nämlich schon in den Startlöchern.

Das, was du lernst – über dich, über dein Leben, über deine Begrenzungen, deine Muster, Stärken und wahren Wünsche – ist das eigentlich wertvolle und spannende, wenn du Ziele verfolgst. Manchmal steckt der größte Gewinn deines Vorhabens darin, dass du am Scheitern desselben wächst, falsche Vorstellungen loslässt oder deinen Kurs entscheidend in eine für dich viel stimmigere Richtung korrigieren kannst. Manchmal sind es die bereichernden Begegnungen oder neue Türen, die sich uns geöffnet haben, während wir am Verwirklichen unserer Ziele waren.

Wenn du weißt, dass die Schönheit deines Weges vor allem im Weg selbst und nicht unbedingt nur im Erreichen des Zieles liegt, bist du ein großes Stück vorangekommen. Und wer weiß – vielleicht ja, um dann beim nächsten Anlauf an deinem magischen, aufregenden, richtungsweisenden Ziel spielerisch und mit ganz neuer Tiefe in deinem Leben anzukommen …

 

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