Ich habe lange überlegt, was ich dir schreiben kann angesichts all der Dinge, die um uns herum geschehen. Auf den ersten Blick scheint es, dass jetzt ganz andere Dinge wichtig sind, als über dein Schreiben nachzudenken, und das stimmt sicherlich auf einer bestimmten Ebene auch.

Und dennoch habe ich einige Gedanken für dich, die einen engen Bezug zu deinem Schreiben herstellen.

Wenn ich mich „draußen“ umschaue – also vor allem in den Medien und in den sozialen Netzwerken –, nehme ich vor allem eins wahr: Es entsteht immer mehr Angst. Und eins scheint mir sicher zu sein: Angst ist nie ein guter Ratgeber. Selten war es wohl richtiger zu behaupten, dass ein kühler Kopf und ein lebendiges Herz zurzeit die besten Impulsgeber sind.

Ich möchte weder etwas verharmlosen, noch behaupte ich, dass ich wüsste, was wirklich vor sich geht. Was ich aber ruhigen Gewissens mit dir teilen mag:

Dies ist eine Zeit, die uns aus dem gewohnten Trott des Lebens wirft, die uns geradezu zwingt, innezuhalten, in die Innenschau zu gehen und unsere Augen uns selbst gegenüber zu öffnen. Sie wirft uns auf uns selbst zurück.

Wir können die Dinge, die im Außen passieren, nicht ändern, aber immer entscheiden, welche Haltung wir dazu einnehmen: Eine stärkende und eine schwächende.

Angst ist die schwächende. Sie lähmt uns, macht uns abhängig und schneidet die Verbindung zu unserer eigenen inneren weisen Stimme ab. Es entsteht das Gefühl, ohnmächtig zu sein angesichts von Ereignissen, die über uns hereinzubrechen scheinen. Das ist übrigens nicht nur in Zeiten wie dieser der Fall, sondern ein generelles Symptom.

Wie aber sieht deine innere Haltung aus, die dich stärkt und wachsen lässt? Um die Antworten zu finden, ist das Schreiben ist ein exzellenter Helfer.

Du kannst diese gegebene Pause für dich nutzen, um dir ein paar wichtige Fragen zu stellen:

Was ist deine eigene Wahrheit?
* Was ist dir wirklich wichtig?
* Was verschiebst du schon viel zu lange – und erkennst jetzt, was wirklich für dich zählt?
* Was möchtest du noch in dieser Welt gestalten, mit ihr teilen, womit möchtest du andere Menschen inspirieren und ermutigen?
* Welchen Schatz trägst du in dir, der dir jetzt hilft und der auch für andere Menschen, die du berührst und erreichst, wertvoll sein kann?

Wie wäre es, wenn du dich fragst:

* Wofür ist diese Krise in meinem Leben gut?
* Inwiefern hilft sie mir, längst Überfälliges loszulassen und mich auf das (in mir) Wesen-tliche zu besinnen?

Und die vielleicht wichtigsten zwei Fragen:

* Was gibt mir unabhängig von äußeren Umständen Halt und Sicherheit?
* Und wie kann ich dies zu meinem Leitstern machen und danach handeln?

Inmitten von Herausforderungen und Krisen schreiben wir oft am besten, weil die Antworten und Ideen aus unserem tiefsten Herzen, aus unserer Seele kommen – wenn wir es schaffen, uns aus den Ketten des Kopfes und der angsterfüllten Plapperstimme zu befreien.

Vielleicht magst du das “freie Schreiben” nutzen, um deine Antworten für dich festzuhalten: Mach es dir schön, komm innerlich zur Ruhe und ganz zu dir, nimm Papier und Stift (ich empfehle das Schreiben mit Hand, nicht am PC, da du so besser mit dir verbunden bist) und lass dann das aus dir “hinausfließen”, was sich an Impulsen und Gedanken zeigt.

Und wer weiß – vielleicht entsteht dadurch ja ein Text, den du anderen schenken möchtest, oder sogar die Idee zu einem Buch? :-) Nimm gerne Kontakt mit mir auf, wenn du Begleitung oder Unterstützung für dein Schreiben haben möchtest!

So wünsche ich dir in diesen Tagen vor allem eins: Eine innige Verbindung zu dir selbst und zu den Menschen, die um dich herum sind.

Mit verbundenen und herzlichen Grüßen,
Stefan

Ps.: Kennst du meine neue Facebookseite “Herzraumpoesie” schon? Die Texte dort sind auch aus so einer Verbindung mit mir selbst heraus entstanden. Vielleicht findest du dort den einen oder anderen Impuls für dich: https://www.facebook.com/herzraumpoesie