Wie du Zugang zu deinem inneren Wissen und deinen wichtigsten Botschaften erlangst

 

Wenn mich Menschen kontaktieren, weil sie ein Buch schreiben möchten, höre ich immer wieder eine diese Fragen:

„Wie strukturiere ich mein Buch?“

„Wie fange ich an?“

„Wie ordne ich all die Dinge, die in das Buch hineinsollen?“

Sie sagen mir, dass ihr Kopf voller Ideen, Erinnerungen, Bildern und Gedanken ist, und dieses Durcheinander würde dafür sorgen, dass sie nicht weiterkämen. Viele von ihnen haben sogar schon eine ganze Menge Material bereitliegen  – Aufzeichnungen, Texte, alte Tagebücher, Geschichten, Ideenskizzen. Aber der „rote Faden“ und der richtige Aufbau bleiben nebulös. Vielmehr verursachen diese ganzen Ideen und das angesammelte Material oft Druck – und hemmen oder verhindern den Schreibfluss.

Ich gebe diesen Menschen dann immer zwei Tipps, sozusagen als „Erste Hilfe“, die ich auch mit dir jetzt teilen möchte. Im Grunde genommen ist es eine „Erste Hilfe mit ungeahnten Folgen“ – denn du legst damit nicht nur die Basis deiner künftigen Buchstruktur, sondern gewinnst auch wertvolle Klarheit über deine Botschaft und über das, was du wirklich tief aus dir heraus mit anderen Menschen zu teilen hast – um sie zu motivieren, zu ermutigen und zu inspirieren.

Als Erstes habe ich dir eine Übung mitgebracht, die einfach durchzuführen ist und oft wahre Wunder wirkt:

Dein innerer leerer Tisch

Ich integriere in die Arbeit an einem Buchprojekt sehr gerne meditative Elemente – denn erst, wenn wir in unsere Stille kommen, erreichen wir den Zugang zu unserer inneren Stimme, die enorme Schätze für uns bereithält. Gleichzeitig verbinden wir uns in diesen Momenten der Fokussierung auch mit einer Art höheren Führung – „Intuition“ ist ein gebräuchlicheres Wort dafür. Sie liegt jenseits des analytisch denkenden Verstandes, der gerade beim Prozess des Schreibens oft an seine Grenzen stößt – zumindest in der Phase des Sammelns, des Text-Erschaffens, des Entstehen-Lassens von Struktur und rotem Faden.

Hier die Abfolge, die ich in der Regel empfehle und anleite. Du kannst sie sehr gut auch für dich alleine nutzen:

1. Komme äußerlich und innerlich zur Ruhe. Entspanne dich, setze dich bequem hin und schließe die Augen. Atme ein paar Mal tief ein und aus. Wenn du magst, lege deine Hände auf Brust und Bauch und spüre, wie gut es dir tut, dich auf diese Weise selbst zu umarmen. Stelle dir vor, wie aus deinen Füßen Wurzeln in den Boden wachsen, die dir Halt geben und eine stabile Verbindung mit der Erde herstellen. Visualisiere dann, wie aus dem höchsten Punkt deines Kopfes ein Lichtstrahl hinauf in den Himmel steigt. Mache dir einen Moment lang bewusst: Du bist in der Mitte zwischen Himmel und Erde das Zentrum, das mit beidem verbunden und von beidem getragen und unterstützt wird.

2. Wenn du dich so zentriert hast, rufe dir noch einmal ins Bewusstsein, wie voll dein Kopf ist, wie ungeordnet all deine Ideen, Entwürfe, Erinnerungen, Bilder und Vorhaben durcheinanderfliegen und dich ratlos und blockiert zurücklassen. Stelle dir nun einen Tisch vor, an dem du sitzt, auf dem alles, was du im Kopf hast, kreuz und quer draufgestapelt ist. Schau, wie dieses Durcheinander aussieht – und fühle vor allem, wie beengend das für dich ist und wie angespannt du dich fühlst.

3. Lasse jetzt zu, dass eine riesengroße „kosmische Hand“ oder ein kräftiger Windstoß mit einem lauten „Wusch!!!“ alles vom Tisch fegt, was darauf liegt. Der Tisch ist nun komplett leer! Fühle mal, wie das jetzt für dich ist, was für eine Erleichterung oder Leichtigkeit sich in dir breit macht. Genieße für einen Augenblick das Gefühl!

4. Nun stelle dir folgende Frage: Wenn du eine einzige Sache wieder auf den Tisch stellen dürftest – nur eine! -, die das wichtigste Thema deines Buches abbildet, jene Botschaft für andere, die dir am meisten am Herzen liegt und von der du denkst, dass sie anderen am besten hilft oder sie am stärksten inspiriert – welche wäre das? Stelle sie hin und schau, wie es sich anfühlt, wenn sie da so klar vor dir liegt.

5. Wähle eine zweite und lege sie dazu. Frage dich dabei wieder: Was ist eine weitere unverzichtbare „Zutat“ für dein künftiges Buch? Welche Erfahrung, welches Wissen, welche Vision möchtest du auf jeden Fall teilen? Nimm dann eine dritte hinzu. Und vielleicht eine vierte oder fünfte. Mach es so lange, wie es sich gut und leicht anfühlt. Vielleicht merkst du nach fünf oder sechs oder sieben (oder drei oder zwei!) Botschaften, dass es dir wieder zu viel ist. Dann nimm einfach wieder welche weg, bis es sich wieder leicht anfühlt. Schau, wenn du deine perfekte Zahl gefunden hast, noch einmal genau hin, was da auf deinem Tisch steht! Wie fühlst du dich damit?

6. Nimm nun jedes einzelne Element, jede Botschaft oder „Säule“ deiner Buchstruktur in die Hand und betrachte sie wie einen Schatz, der in deiner Hand funkelt. Was fallen dir genau dazu für Geschichten ein? Welche Bilder kommen, die diese Botschaft illustrieren? Welche Erinnerungen oder Begebenheiten begleiten sie? Welche Impulse oder Übungen lassen sich daraus ableiten, die andere Menschen ausprobieren können?  Wenn du magst, schreibe diese Gedanken auf. Fahre dann mit den anderen genau so fort – nimm immer eine zur Zeit und lass dazu alles entstehen und aufs Papier fließen, was sich zeigt. Vielleicht machst du dir auch nur Notizen und formulierst später alles in Ruhe aus.

7. Wenn alles „rund“ ist, kannst du die einzelnen Textstücke zusammenfügen – du hast dann schon einen ordentlichen Abschnitt deines Buches geschafft!

Diese Übung stellt drei wichtige Dinge sicher:

  • Du hast die wichtigsten (oder wichtige) Elemente deines Buches beisammen – und zwar jene, die intuitiv und unbewusst entstanden sind, nicht mit dem Kopf, der solche Bereiche nicht erreicht.
  • Deine Struktur entsteht leicht und spielerisch, ganz ohne Stress und Druck.
  • Du kannst sofort schreiben, weil von Beginn an der kreative Fluss über deine imaginäre Bilder- und Gefühlswelt hergestellt wird.

Starte von dieser ersten Struktur aus und entwickle davon ausgehend dein Buch. Meistens tauchen weitere Themen auf, die aus noch tieferen Schichten heraus „freigegeben“ werden, dazu noch ein paar Gedanken im zweiten Impuls. Immer, wenn ein neues Thema dazu kommt, stelle es achtsam mit „auf den Tisch“ und schreibe auf, welche Bilder du damit verbindest.

Übrigens:

Diese Übung kann man wunderbar auch bei Alltagsstress und überfüllten Terminkalendern machen! Frage dich in dem Fall: „Was ist wirklich wichtig in meinem Leben? Wenn ich nur eine Sache auf den leeren Tisch stellen und fortführen dürfte, welche wäre das?“

Gerade bei dieser Variante ist es wichtig, dass es für die Zeit der Übung keine „heiligen Kühe“ geben darf – sonst erhältst du nicht die Antworten, die dich wirklich weiterbringen. Und die Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse ist dann ja sowieso eine ganz andere Frage … J

Deine ideale Struktur entsteht beim Schreiben

Die Übung mit dem leeren Tisch eignet sich hervorragend, um eine erste ideale, weil tief aus deiner Essenz heraus entstehende Struktur sichtbar zu machen. Manchmal kann alternativ oder ergänzend auch eine zweite Übung hilfreich sein:

Schreibe das auf, was obenauf liegt.

Um den Kopf leer zu bekommen, empfiehlt es sich vor allem, die „Gedankengrütze“ aufs Papier fließen zu lassen.

Frage dich: Welche Geschichte fällt mir jetzt gerade ein, die ich auf jeden Fall mit ins Buch hineinnehmen möchte?

Und dann schreibe sie auf, am besten mit der Methode des „Freewriting“, bei der du den Stift ansetzt und ohne abzusetzen durchschreibst, bis alles erzählt ist.

Wiederhole diese Übung, so oft sie passt und Ergebnisse, also Texte, liefert. Vielleicht merkst du im Laufe dieses „Hinausschreibens“ etwas: Es ist, als ob du dadurch zu immer tieferen Schichten in dir vordringst – dorthin, wo die wirklich wichtigen Themen liegen. So kommst du auf diesem Weg ebenfalls zu wichtigen Erkenntnissen, was die Inhalte und die Struktur deines Buches betrifft. Oft entsteht DER rote Faden, DIE Hauptbotschaft oder DIE ideale Struktur beim Gehen deines Schreibweges.

In beiden Fällen jedoch stehen deine Intuition, deine innere Weisheit und deine Herzstimme im Vordergrund. Falls dein Kopf meckert: Sag ihm, dass du ihn später tatsächlich noch ganz wunderbar für die Phase der Überarbeitung brauchst – dann sollte er dich in Frieden gewähren lassen bei deiner inneren „Sammelarbeit“ … viel Freude damit!

 

Lust auf dein eigenes Buch? Sprich mit mir! :-)