6 einfache Strategien, um Erschöpfung und Blockaden aufzulösen und in neue Kraft hineinzufinden

Fühlst du dich manchmal erschöpft und ausgebrannt? Was du auch anfängst, du kommst nicht richtig rein, die Arbeit fällt dir viel schwerer als sonst, du empfindest keine Freude dabei, brichst immer wieder ab und fängst neu an, Termine und Aufgaben sitzen dir unerledigt im Nacken – und du möchtest dich am liebsten einfach nur noch verkriechen?

Ich kenne solche Momente gut. Gerade als Selbständiger muss ich mich immer wieder neu motivieren, mich immer wieder erinnern, warum ich das tue, was ich tue, mir all die Vorteile aufzählen, die ich durch meine freien Gestaltungsmöglichkeiten habe  – und manchmal hilft selbst das nicht. Das Blatt bleibt leer, der Kopf auch, während die ungebügelte Wäsche, das Telefonat mit der besten Freundin oder das Checken von E-Mails, das Surfen im Web oder das „Nur mal eben bei Facebook reinschauen“ laut und verlockend rufen. Die Arbeit bleibt derweil weiterhin liegen, der Frust am Ende des Tages ist wieder größer geworden.

Nervt dich so was auch – und macht es dich genauso unzufrieden wie mich?

Ich möchte hier mit dir 6 einfache Strategien teilen, die mir helfen, in meine Spur zurückzufinden, den Kopf freizubekommen, mich für neue Ideen und Inspirationen zu öffnen, mich schließlich voller Tatendrang an den Schreibtisch zu setzen und – voller Freude zu arbeiten.  Vielleiht helfen oder inspirieren sie dich ja auch? Alle lassen sich ohne Aufwand in den Alltag integrieren. Das Erfolgsrezept dabei ist, sie anzuwenden – nicht unbedingt nur im Moment der Blockade, sondern am besten regelmäßig.

Bist du bereit? Hier kommen die 6 Strategien, um Erschöpfung und Blockaden aufzulösen und in neue Kraft hineinzufinden:

  1. Lege bewusste Pausen ein. Wenn du merkst, dass du feststeckst, dann unterbrich, was du gerade tust, und atme ein paar Mal tief durch – je öfter, desto besser. Konzentriere dich achtsam auf das Ausatmen und lass die Luft so langsam wie möglich aus deinen Lungen entweichen. Entspanne dabei bewusst deine Muskeln – wenn du magst, gehe in Gedanken Schritt für Schritt durch deinen Körper und lass alle Muskeln nacheinander sanft los. Atme weiter tief ein und aus. Sag dir innerlich: „Alles ist in diesem Moment gut.“ Spüre, wie du zur Ruhe kommst. Genieße für einen Augenblick ganz dieses Gefühl.Vielleicht klingt dieser Vorschlag banal oder „zu einfach“ – aber er hat eine riesengroße Wirkung. Wenn du es schaffst, dreimal am Tag bewusst loszulassen und tief in den Augenblick zu atmen – es reichen fünf Minuten –, wird es dir immer leichter fallen, in Stressmomenten entspannter, gelassener und mehr aus deiner Mitte heraus zu reagieren.„Wenn du es eilig hast, mache einen Umweg.“ (Chinesisches Sprichwort)
  2. Gehe spazieren. Jedes Mal, wenn ich zu viel gearbeitet habe, ziehe ich mir die Schu­he an und gehe raus, um ein Stündchen zu spazieren. Schon nach kurzer Zeit ist mein Kopf frei, die Gedanken beginnen wieder zu fließen. Ich nehme einen Zettel und einen Stift mit, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass das Spazierengehen fast immer dafür sorgt, dass Ideen hereinfliegen, plötzlich Antworten auf Fragen oder Lösungen zu Problemen auftauchen, die ich dann festhalten kann. Meistens kehre ich mit einem Bündel an Impulsen zurück, die ich am Schreibtisch nur noch umzusetzen brauche. (So ist übrigens auch dieser Text entstanden.Ich habe das Glück, inmitten herrlicher Natur zu wohnen, aber selbst in der Großstadt habe ich immer schnell einen Park, ein Wäldchen oder einen Flussarm erreicht. Vielleicht hast du schon einen Lieblingsort im Wald, am See oder am Fluss in deiner Nähe gefunden? Halte es einfach – fahre nicht stundenlang Auto, sondern suche dir eine schöne Spazierstrecke, die du am besten auch gleich zu Fuß oder per Fahrrad erreichen kannst. Geh möglichst alleine und verzichte auf MP3-Player und Smartphone. Diese Zeit draußen in der Natur ist nur für dich bestimmt – sie ist dein Geschenk an dich selbst
  3. Würdige dich selbst. Als Menschen tendieren wir dazu, uns auf das Negative zu fokussieren, auf die nicht erreichten Dinge, auf unsere vermeintlichen Fehler, Mängel, Einschränkungen und Niederlagen. Wir leben in einer Gesellschaft, in der Schwäche unerwünscht ist und „Funktionieren“ als eines der höchsten Güter angesehen wird – kein Wunder, wenn wir uns ausgebrannt, ideenlos und erschöpft fühlen.Du selbst hast es jedoch in der Hand, auf was du schaust – auf das, was nicht klappt in deinem Leben, oder auf all die unzähligen kleinen und großen Erfolge, die du geschafft hast und die du nur noch zu feiern brauchst.Energie folgt der Aufmerksamkeit. (Universelles Gesetz)Würdige dich selbst! Schreibe dir auf, was dir alles bereits in diesem Leben gut gelungen ist. Würdige vor allem jene Momente, die schmerzhaft und herausfordernd waren – und wie du trotzdem oder gerade deswegen zu dem/der geworden bist, der/die jetzt hier sitzt und dies liest. Mache dir bewusst, dass es nicht selbstverständlich ist, jeden Tag aufzustehen und all die Aufgaben und Herausforderungen zu bewältigen, die auf dich einstürzen – und wie großartig du das, was dir möglich war, bewältigt hast.

    Schaue bewusst liebevoll auf dich. Lobe dich für das, was du geschafft hast – auch, wenn es nicht „perfekt“ war. Lobe dich jeden Tag zehn Minuten für alles, was du gerade schaffst: Aufstehen, Zähne putzen, Kaffee kochen. Das mag sich im ersten Moment komisch anfühlen, aber es lenkt deine Energie auf das Positive und bringt dich innerhalb weniger Minuten in eine kraftvolle, zuversichtliche Grundstimmung.

  4. Sorge für innere Klarheit. Setz dich hin und schreib los – alles, was dir gerade in den Kopf kommt, alle Sorgen, Gedanken, Ideen. Du darfst dabei schimpfen, maulen, verurteilen, euphorisch sein, Quatsch reden, lautmalerische Sätze erschaffen. Einzige Bedingung: Setze den Stift nicht ab und zensiere nicht, was du schreibst. Alles, was auf dem Papier landet, ist richtig, weil es auf dem Papier landet. Dieses „automatische Schreiben“ (auch „freies“ oder „intuitives Schreiben“ genannt) ermöglicht, die Gedankengrütze im Kopf zu reduzieren, zu Kernthemen vorzudringen und ein Stück von der Last des Herzens auf das Papier fließen zu lassen.Vielleicht magst du mit dieser Methode auch einen freien Text darüber schreiben, was du alles schon geschafft hast. Lass auch hier die Gedanken frei kommen und wieder ziehen.
  5. Sorge für äußere Klarheit. Unsere Umgebung – unsere Wohnung, unser Haus, unser Schreibtisch – spiegeln, so sagt man, unser Innerstes.  Wie sieht es bei dir aus? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es in jenen Momenten, in denen ich feststeckte, oft auch ziemlich vollgestopft in meinem Zimmer aussah.Indem wir im Außen für Klarheit sorgen, finden wir sie auch innerlich. Schaff dir also Klarheit und Bewegungsfreiheit – besonders in deiner Arbeitsumgebung. Räume deinen Schreibtisch auf, hefte lose Zettel ab, sortiere  Liegengebliebenes weg.Überprüfe, ob du wirklich alles brauchst, was du gerade besitzt. Was hast du seit Ewigkeiten nicht mehr angerührt? Verschenke es, verkaufe es oder schmeiß es weg. Ich kenne nichts Befreienderes, als sich von altem Zeugs zu trennen. Gleichzeitig machst du Platz für Neues – und wenn du äußerlich Raum geschaffen hast, entstehen auch in deinem Kopf wieder freie Kapazitäten für neue Ideen.
  6. Gönne dir Gutes. Belohne dich regelmäßig – ich meine damit nicht den dreiwöchigen Urlaub auf den Seychellen oder den Mercedes in der Garage, sondern die „kleinen“ Dinge: Nimm dir in regelmäßigen Abständen (zum Beispiel alle zwei Wochen oder einmal im Monat) einen Tag frei und verbringe ihn nur mit dir. Du kannst planen, was du an dem Tag machst, oder du kannst dir den Luxus gönnen, aufzuwachen und dann einfach nach Herzenslust zu entscheiden, wohin es dich spontan zieht. Vielleicht magst du dich massieren lassen, ein Museum besuchen, deine Wände anmalen und dabei laut Musik hören, einen Ausflug machen, einen Wellnesstag einlegen oder einfach in zauberhafter Natur die Seele baumeln lassen?Ich nenne diese Tage „Stefan-Tage“ – sie sind nur für mich, und ich mache an ihnen ausschließlich Dinge, die mir Freude bereiten. Beim letzten Stefan-Tag bin ich in die Stadt gefahren und bummeln gegangen, habe mich entspannt ins Café gesetzt, die Leute beobachtet, gelesen und dabei einen Cappuccino getrunken. Abends war ich noch im Theater – aber selbst, wenn ich einfach nur für mich flanieren gewesen wäre, wäre es ein wunderbarer Tag gewesen. (Ich liebe es übrigens, alleine ins Theater zu gehen und die Aufführung zu genießen, ohne in der Pause oder hinterher drüber sprechen zu müssen …)So ein „Tag nur für dich“ gibt dir Kraft zurück, lässt dich wieder lebendig werden – und die Aussicht auf den nächsten dieser Belohnungstage hilft dir in den Momenten, in denen du dich schlapp und antriebslos fühlst.

*****

Das waren die 6 Anregungen. Jede von ihnen hilft mir, wieder zu mir zu kommen, meine Fröhlichkeit und Gelassenheit zu erhalten und den Alltag mit seinen Herausforderungen und Aufgaben gut zu bewältigen. Schau, welche davon zu dir passen – und vielleicht entdeckst du ja noch ganz eigene, die dir guttun und dich lebendig machen?